Verbindungsqualität im motorisierten Individualverkehr in der Rush Hour

 

Die Karte zeigt die straßengebundene Qualität als Luftliniengeschwindigkeit im motorisierten Individualverkehr, differenziert nach Fahrtrichtung, gemessen zur morgendlichen Rush Hour. Bei den schnelleren Verbindungen wird die infrastrukturelle Ausstattung der Nachfrage offenbar weitgehend gerecht, bei den langsameren ist auf Überlastung oder fehlende Qualität und Kapazität des Straßennetzes zu schließen. Einige Relationen zeigen vergleichsweise langsame und zugleich unterschiedliche Geschwindigkeiten auf den verschiedenen Richtungen als typische Merkmale des morgendlichen Berufsverkehrs. Diese finden sich sowohl auf innerstaatlichen Verbindungen (Charleroi–Namur, Koblenz– Mainz), aber eben auch zwischen Trier und Luxemburg oder zwischen Metz und Luxemburg. Metropolitane Verflechtungen zeigen also innerstaatlich wie grenzüberschreitend ein grundsätzlich vergleichbares Bild.

Im Vergleich von schienengebundenem und motorisiertem Personennahverkehr ergibt sich eine tendenziell höhere Durchschnittsgeschwindigkeit von Zugverbindungen gegenüber dem Pkw-Verkehr, jeweils von Stadtzentrum zu Stadtzentrum gemessen. Dies betont das grundsätzliche Potenzial der Bahn, insbesondere bei gut angeschlossenen Bahnhöfen. Zugleich ist die Spannweite der erzielbaren Reisegeschwindigkeiten im Bahnverkehr aufgrund der unterschiedlichen Qualitäten von Streckenführung, technischer Ausstattung und Bedienung deutlich größer als im Pkw-Verkehr.

Die hochrangig metropolitanen Funktionen, die sich in der Wirtschaftsstruktur und dem rasant gewachsenen grenzübergreifenden Arbeitsmarkt der Großregion zeigen, bilden sich im Verkehrsbereich nur teilweise ab. Engpässe bestehen in vielen Bereichen der Verkehrsausstattung – in der überregionalen Schienenanbindung, bei den regionalen Zugverbindungen und bei den Straßenverbindungen zumindest in der Rush Hour. Die Befunde weisen auf die Berechtigung des raumordnerischen Leitbilds einer „Grenzüberschreitenden Polyzentrischen Metropolregion“ hin und zugleich auf deutlichen Handlungsbedarf im Hinblick auf die metropolitane Erreichbarkeit.

 

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