2018: überregionale Ebene

 

Die Karte entsammt einer Zusammenarbeit zwischen dem GIS-GR und dem Centre de recherches et d'études pour l'action territoriale (CREAT) der Katholischen Universität Löwen (UCLouvain). Sie ist Teil des Themenhefts "Mobilität", das durch das CREAT im Rahmen der Raumanalyse für das Raumentwicklungskonzept der Großregion (REKGR) erstellt wurde.

 

Der Straßentransport bleibt die bevorzugte Fortbewegungsart für Personen

Das Straßennetz der Großregion ist dicht gestrickt und überwiegend von guter Qualität. Bestimmte Gebiete, wie der Westen von Rheinland-Pfalz, weisen teilweise jedoch ein weniger enges Netz auf, das weniger gut unterhalten oder ausgestattet ist (z. B. fehlender Pannenstreifen). Das größte Problem betrifft jedoch die Überlastung und den gestiegenen Druck auf bestimmten Straßeninfrastrukturen. Diese Probleme konzentrieren sich hauptsächlich in und rund um die verschiedenen Ballungsgebiete. Zahlreiche Projekte zur Umgehung der Ballungsgebiete (Lüttich, Trier, Thionville, Metz) in der Großregion stehen jedoch vor der Verwirklichung oder sind in Planung.

Die Entlastung der urbanen Zentren erlaubt es auch, die verschiedenen Städte der Region schneller zu erreichen. Die Überlastungsprobleme bestehen auch im Süden Luxemburgs und an dessen Grenzen zu Belgien, Frankreich und Deutschland (siehe auch Karten zur Erreichbarkeit zwischen den Oberzentren).

Auch wenn sie schon stark unter den Pendlerströmen leiden, werden die Achsen E411, E25, E29, E44 und E422 zusätzlich stark von Transitverkehr unterschiedlicher Art (Warentransport durch LKW, Arbeiter, Urlauber) beansprucht. Die Eisenbahnverbindungen Trier-Luxemburg und Trier-Metz dürften den Autobahnverkehr um Luxemburg herum beeinflussen und verbessern. Auf der belgischen und auf der französischen Seite ist zudem eine neue Strecke in Planung (bzw. im Bau): die Autobahn E420-A304-A34, die Brüssel mit Charleroi und Reims verbindet (auf lange Sicht ist geplant, Rotterdam mit Marseille zu verbinden). Dies könnte einen großen Einfluss auf den Verkehr innerhalb der Großregion haben.


Die grenzüberschreitenden Unterbrechungen des Autobahnnetzes sind Gegenstand vorrangiger Projekte

  • In Rheinland-Pfalz sieht das Autobahn-Projekt „B50 Wittlich-Rheinböllen“ (langfristig) vor, den Nord-Osten der Wallonie mit Frankfurt-am-Main zu verbinden. Diese Verbindung soll ebenfalls den Flughafen Frankfurt-Hahn bedienen. Sollte dieses Projekt umgesetzt werden, so könnte diese neue Verbindung einen Konkurrenzkampf zwischen den Billig-Flughäfen von Charleroi und Frankfurt-Hahn erzeugen. Hier ist festzuhalten, dass von wallonischer Seite bisher keine Investitionen geplant sind.
  • Die Fertigstellung der Autobahn zur Ost-West-Verbindung zwischen der Wallonie (E411), Luxemburg (A13) und dem Saarland (E29). Im Saarland wurde die bestehende Autobahn (E29) durch den im August 2018 beendeten zweispurigen Ausbau des Streckenabschnitts zwischen den Verkehrsknotenpunkten Merzig-Wellingen und Merzig-Schwemlingen ergänzt.
  • Die Anbindung von Wallonie (A28) und Lothringen (A30) an die E411.
  • Die Nord-Süd-Verbindung zwischen Nancy, Metz und der luxemburgischen Hauptstadt über die A31. Die Verbesserung der Verbindungen wird über die Verbreiterung der Achse Nancy-Metz und über einen neuen (mautpflichtigen) Abschnitt von Thionville bis Luxemburg gewährleistet. 

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