2008-2013

 

Die oben eingeblendete Karte stellt die Aufteilung und die Gesamtzahl der in Luxemburg beschäftigten Grenzgänger aus Lothringen zum 31. März 2013 nach Wohnort (Arrondissement) sowie die Entwicklung der Pendlerzahl zwischen 2008 und 2013 dar (es liegen keine Daten für die lothringischen Grenzgänger auf Ebene der Gemeinden oder Kantone vor dem Jahr 2008 vor).

Mit 75 000 Grenzpendlern am 31. März 2013 stellt Lothringen die Hälfte aller in Luxemburg beschäftigten Grenzgänger. 79,2% dieser Grenzgänger leben in den drei Arrondissements Thionville-Ouest, Thionville-Est und Briey im Norden der Region in Nähe der luxemburgischen Grenze. Außerdem lässt sich in den letzten Jahren eine gewisse Ausdehnung des Einzugsgebiets über das Grenzgebiet hinweg beobachten. Die Arrondissements Metz-Campagne (+21%) und Boulay-Moselle (+33%) weisen beispielweise einen weit stärkeren Anstieg der Pendlerzahlen auf als die Arrondissements entlang der luxemburgischen Grenze.

In Bezug auf die Qualifikation zeigen Studien des INSEE, dass die lothringischen Grenzgänger in Luxemburg einen höheren Abschluss besitzen als die Beschäftigten, die in Lothringen arbeiten. Die Region um Metz unterscheidet sich hierbei im besonderen Maße durch das spezifische Profil seiner Bewohner. Die leitenden Angestellten und Beschäftigten, die gehobene akademische Berufe ausüben, sind in diesem Gebiet gegenüber anderen Herkunftsgebieten der lothringischen Berufspendler stark überrepräsentiert.1

Was die wichtigsten Wirtschaftsbereiche angeht, so arbeiten die Grenzpendler aus Lothringen überwiegend im Handel (15,7%) gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe (13,7%), der Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen (12,1%) und dem Finanz- und Versicherungssektor (12,0%)4.

Die Intensivierung der grenzüberschreitenden Beschäftigung bringt neue Herausforderungen für Lothringen mit sich. Demnach stellt das Gehalt der in Luxemburg arbeitenden Berufspendler im Jahr 2009 11,5% der Einkommen aller Haushalte in Lothringen dar. Der Kanton Cattenom (im Arrondissement Thionville-Est) gehört beispielweise zu den französischen Kantonen mit dem höchsten mittleren Einkommen nach Verbrauchereinheit. Andererseits lässt sich am Beispiel Longwy (im Arrondissement Briey) eine soziale Spaltung erkennen. Hier begegnen sich Grenzgängertum und Armut. Longwy weist den höchsten Anteil an Beschäftigen mit niedrigem Einkommen in Lothringen auf, und zwar trotz eines immer stärker werdenden Anteils an Grenzpendlern. Außerdem steigen Immobilienpreise und Mieten beträchtlich, was wiederum Probleme für die nicht pendelnde Bevölkerung nach sich zieht.2 3

  1. INSEE (2010): Le travail frontalier lorrain au diapason des économies limitrophes
  2. INSEE (2012): Revenus des frontaliers lorrains du Luxembourg: des atouts tirés de la métrople luxembourgeoise
  3. Michaël Vollot (2012): Luxembourg et Nord Lorraine: les deux facettes de « l’Eldorado ».
  4. Dans FNAU (2012) : Dossier dynamiques transfrontalières (Traits d’agences – l’actualité des agences d’urbanisme)

 

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