Arbeitslosenquote 2016

 

Die Karte entsammt einer Zusammenarbeit zwischen dem GIS-GR und dem Luxembourg Institute of Socio-Economic Research (LISER). Sie ist Teil des Themenhefts "Demographische Dynamik und damit verbundene räumliche Erfordernisse", das durch das LISER im Rahmen der Raumanalyse für das Raumentwicklungskonzept der Großregion (REKGR) erstellt wurde.

 

Räumlich asymmetrische Situationen beim Thema Arbeitslosigkeit

Nach der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO)* beträgt die Arbeitslosenquote 2016 in der Großregion 7,9 %, d. h. 544.975 Personen. Diese Quote liegt klar unter dem europäischen Durchschnitt (9,4 %), und ist seit 2005 um 2 Prozentpunkte gefallen. Die Arbeitslosigkeit ist ein bedeutender Indikator der sozialen Lage der Gebiete, da sie die Ungleichheit zwischen den Bedürfnissen einer regionalen Wirtschaft und der verfügbaren Arbeitskraft widergibt. Sie sagt somit viel über die Fragilität bzw. Dynamik der wirtschaftlichen Struktur aus.

Die Analyse der Arbeitslosenquote 2016 hebt die recht starken nationalen Unterschiede innerhalb der Großregion hervor und unterstreicht dadurch die strukturierende Wirkung der nationalen Grenzen. In Rheinland-Pfalz ist die Arbeitslosenquote relativ niedrig (4,8 %), während sie im Saarland relativ moderat bleibt, obwohl diese Region wirtschaftliche und soziale Probleme in Verbindung mit der Restrukturierung seiner Industrien (Kohle und Eisenerz) zu Ende des letzten Jahrhunderts kompensieren musste. Einer der Gründe für diese niedrige Quote ergibt sich aus der wenig dynamischen demographischen Situation dieser Regionen, die den Druck auf den Arbeitsmarkt eher schwach hält. In Luxemburg betrug die im Mai 2018 gemessene Quote 5,6 %, was die eher vorteilhafte wirtschaftliche Lage des Landes widerspiegelt. Die Wallonie und Lothringen sind besonders durch das Phänomen der Arbeitslosigkeit betroffen, sowohl in relativen (10,6 % beziehungsweise 12,1 % Arbeitslosigkeit) als auch in absoluten Zahlen (230 099 bzw. 156 013 Arbeitssuchende). Ein Teil dieser beiden Regionen ist weiterhin insbesondere vom Rückgang der industriellen Beschäftigung betroffen, da der Umbruch weiterhin zaghaft verläuft.
 
Die Diskrepanzen innerhalb der einzelnen Teilregionen der Großregion sind jedoch weniger ausgeprägt, auch wenn die großen Städte (wie Metz, Nancy, Saarbrücken, Charleroi oder Ludwigshafen) tendenziell höhere Quoten als der regionale Durchschnitt vorweisen. Dies lässt sich vielleicht immer noch auf die Folgen der Deindustrialisierung zurückführen, wie im Falle von Lüttich und Mons in der Wallonie oder der Eisen- und Kohlebecken in Lothringen (insbesondere Val de Fensch und Val de Rosselle). In letzterer Region befinden sich die Gebiete in der Nähe der großen Beschäftigungszentren von Metz und Nancy jedoch in einer besseren Situation. Es ist anzumerken, dass bestimmte Gebiete des Großherzogtums trotz dessen wirtschaftlicher Dynamik Arbeitslosenquoten von über 7 % haben (Kantone Esch-sur-Alzette, Diekirch oder Wiltz)
 
 
 

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