2015-2019

 

In Zusammenarbeit mit der Unterarbeitsgruppe „Verkehrssicherheit“ hat das GIS-GR sechs Karten für die zweite Ausgabe des Verkehrssicherheitslagebilds in der Großregion erstellt. Darunter befindet sich die Karte der Beteiligung junger Fahrer (18-24 Jahre) an allen Verkehrsunfällen mit Personenschaden für den Zeitraum 2015-2019.

In der Großregion lässt sich für den Zeitraum 2015-2019, bezogen auf den Vergleichszeitraum 2012-2016, ein Rückgang von etwa 9,2% der Verkehrsunfälle mit Personenschaden mit Beteiligung junger Fahrerinnen und Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren beobachten (-4.405 Unfälle). Deren Anteil an allen Verkehrsunfällen ist ebenfalls rückläufig (26,9% gegenüber 28,9%). Hierbei weisen Luxemburg, das Saarland und die Wallonie/Ostbelgien im großregionalen Vergleich einen unterdurchschnittlichen Anteil von unter 25% an allen Verkehrsunfällen auf.

Ein Drittel der Fahrinnen und Fahrer, die in der ehemaligen Region Lothringen zwischen 2015 und 2019 an einem Unfall beteiligt waren, waren zwischen 18 und 24 Jahre alt. 14 % der tödlichen Verkehrsunfälle betreffen diese Altersgruppe, was im Vergleich zum Zeitraum 2012-2016 (20 %) eine Verbesserung darstellt. 71 % der Getöteten waren mit dem Pkw und 17 % mit motorisierten Zweirädern unterwegs. Erfreulicherweise wurden zudem im Zeitraum 2015-2019 weniger Verkehrsunfälle mit schweren Folgen unter Beteiligung junger Fahrerinnen und Fahrer verzeichnet als im davorliegenden Vergleichszeitraum.

In der Wallonie/Ostbelgien liegt die Beteiligungs-rate der Zielgruppe an allen Verkehrsunfällen 2015-2019 in fast allen Arrondissements bei unter 25%. Allein die Arrondissements, welche sich an der östlichen, südlichen und westlichen Grenze der Region befinden, zeigen eine leicht erhöhte Beteiligungsrate auf. Das Arrondissement Tournai-Mouscron, welches die höchste Beteiligungsrate Walloniens aufweist, ist für seine Unterhaltungsgastronomie (Diskotheken, Nachtclubs etc.), welche viele junge Menschen anzieht, bekannt.

In Luxemburg ist die Zielgruppe seit vielen Jahren in den Unfallzahlen besonders stark vertreten. So stellen Personen unter 25 Jahren zwar weniger als 10% aller motorisierten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer dar, sie sind jedoch an fast einem Viertel aller Unfälle beteiligt. Aus diesem Grund beinhaltet die Verkehrsgesetzgebung auch mehrere spezifische Bestimmungen, die dieser speziellen Situation Rechnung tragen. Neben der Gesetzgebung kommt aber insbesondere auch einer gründlichen Fahrschulausbildung eine besondere Bedeutung zu.

Im Betrachtungszeitraum 2015-2019 ist in Rheinland-Pfalz nahezu landesweit ein deutlicher Rückgang um 12,3 % bei den Verkehrsunfällen mit Beteiligung dieser Zielgruppe festzustellen. Niedrigere Unfallzahlen gegenüber dem vorangegangenen Zeitraum 2012-2016 zeigen die Direktionsbereiche Neustadt, Landau, Pirmasens, Kaiserlautern, Worms, Bad Kreuznach, Montabaur, Mayen, Wittlich und Trier auf. Im Vergleich zu ihrem Anteil an der Wohnbevölkerung verunglücken Angehörige der Risikogruppe „Junge Fahrer“ jedoch nach wie vor überproportional häufig im Straßenverkehr und bleiben deshalb Schwerpunkt polizeilicher Verkehrssicherheitsarbeit.

Trotz rückläufiger Unfallzahlen zeigen die Häufigkeitszahlen in Bezug auf Verkehrsunfälle mit Personenschäden im Saarland, dass das Risiko für 18- bis 24-Jährige, bei einem Verkehrsunfall getötet oder schwer verletzt zu werden, weiterhin auf dem höchsten Niveau aller Risikogruppen liegt. Die Angehörigen der Zielgruppe weisen ein höheres Verursacherrisiko gegenüber den anderen Altersgruppen auf. Insgesamt 5817 junge Menschen verursachten im Zeitraum 2015-2019 im Saarland Verkehrsunfälle mit Personenschäden. Die höchste prozentuale Beteiligung im Verhältnis zur Bevölkerungszahl ist hierbei im Landkreis Neunkirchen festzustellen.

Auch wenn in der Großregion der Rückgang der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von jungen Fahrerinnen und Fahrern positiv zu bewerten ist, so weist diese Gruppe jedoch grenzüberschreitend den mit Abstand höchsten Anteil aller Risikogruppen an den Verkehrsunfällen mit Personenschaden auf. Dementsprechend wichtig erweisen sich die Anstrengungen aller Akteure bei der Sensibilisierung junger Fahrerinnen und Fahrer, insbesondere bezüglich gruppenspezifischer Risikofaktoren wie Geschwindigkeit, Mobiltelefonen, Drogen und Alkohol.

 

 

 

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