2012-2016

 

Wallonie / DG Belgien

Im Jahr 2016 machten Kinder 16 bis 19 % der Bevölkerung der wallonischen Arrondissements aus. Der Anteil der Kinder an den Verkehrsunfallopfern betrug hingegen weniger als 10 %. Bemerkenswert ist, dass die Arrondissements mit dem niedrigsten Kinderanteil an den Verkehrsunfallopfern zum Teil die Arrondissements mit dem höchsten Kinderanteil an der Bevölkerung sind. Die Arrondissements Neufchâteau, Bastogne, Virton und Arlon haben beispielsweise einen Kinderanteil von über 18 %, aber einen geringen Anteil von Unfällen mit Kindern. Dies ist zweifellos der spezifischen Mobilität der Kinder geschuldet, die in diesen ländlichen Gegenden hauptsächlich als Fahrzeugeninsassen mobil sind. Im Gegensatz dazu sind die Kinder in den eher urbanen Arrondissements wie Lüttich, Charleroi, Soignies, Namur oder Mons eher zu Fuß oder mit dem Fahrrad mobil.

Luxemburg

In Luxemburg sind die Verkehrsunfallzahlen mit Beteiligung von Kindern (0-14 Jahre) konstant niedrig. Dies ist sicherlich auf eine konsequente Verkehrserziehung anhand pädagogischer Verkehrssicherheitskonzepte im schulischen wie im außerschulischen Bereich zurückzuführen. Das nationale Programm des Verkehrskaspers der Sécurité Routière und der Police Grand-Ducale richtet sich an Vorschulkinder (4-6 Jahre). Mit dem Programm „Kuck & Klick“ werden junge Schulkinder (6-7 Jahre) durch nachgestellte Situationen des Straßenalltags für ihre Rolle als Fußgänger und Mitfahrer sensibilisiert. Im Rahmen der Verkehrserziehung für Sechs- bis Zehnjährige besucht die Polizei Grundschulklassen und erarbeitet mit den Schülerinnen und Schülern Lehrmaterialien der Sécurité Routière. Jungen Radfahrern bietet die Polizei theoretische und praktische Übungseinheiten im Verkehrsgarten an. Des Weiteren organisiert die Sécurité Routière in Zusammenarbeit mit den Gemeinden einen landesweiten Verkehrssicherheitswettbewerb für junge Radfahrer, um das fehlerfreie Fahren und die Grundkenntnisse der Verkehrsregeln zu prüfen. Bauliche Maßnahmen in Anlehnung an die staatlich erarbeiteten Richtlinien zur Gestaltung von Fußgängerüberwegen und verkehrsberuhigten Bereichen vor allem in der Nähe von Schulwegen sollen einen weiteren Beitrag zur Begrenzung von Unfällen mit Beteiligung von Kindern leisten.

Rheinland-Pfalz

Nahezu die Hälfte aller im Straßenverkehr in Rheinland-Pfalz im Zeitraum 2012-2016 verunglückten Kinder waren Mitfahrende in Fahrzeugen. Die landesweit vom Forum Verkehrssicherheit Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit der Polizei angebotene Verkehrserziehung im Rahmen der Kampagnen „Sicher zur Schule“ und „Gelbe Füße“ sowie die „Radfahrausbildung“ für alle Grund- und Sonderschüler in den Jugendverkehrsschulen tragen wesentlich zu einem erkennbar geringeren Unfallrisiko für radfahrende und zu Fuß gehende Kinder bei. Daneben vermitteln die bei allen fünf Polizeipräsidien angesiedelten Polizei-Puppenbühnen mit ihrem verkehrspädagogisch ausgerichteten Puppenspiel anschaulich und nachhaltig verkehrsgerechtes Verhalten.

Saarland

Im Saarland verunglückten mehr als die Hälfte der Kinder als Fahrzeuginsassen. Trotz eines Anstiegs im Jahr 2016 ist das Risiko der saarländischen Kinder, zu Fuß oder mit dem Fahrrad im Straßenverkehr zu Schaden zu kommen deutlich geringer als im Rest der Bundesrepublik Deutschland. Dies dürfte unter anderem auf die landesweit angebotene Verkehrserziehung im Rahmen des sog. „Schulwegtrainings“ der Vorschulkinder und die sog. „Busschule“ sowie die „Radfahrausbildung“ für Grundschulkinder in saarlandweit 15 Jugendverkehrsschulen zurückzuführen sein.

Lothringen

Verkehrsunfälle mit Kindern im Alter von unter 14 Jahren machten von 2012 bis 2016 7 % der Unfälle in Lothringen aus. 42 % dieser Altersgruppe verunglückten als Mitinsassen von leichten Nutzfahrzeugen. Als Fußgänger verunglückten 40 % und als Radfahrer 8 % dieser Altersgruppe. Tödlich verunglückte Kinder machten 2012-2016 4 % der Verkehrstoten in Lothringen aus. Mit Trainings- und Sensibilisierungsmaßnahmen werden jüngere Kinder spielerisch mit Verkehrssicherheitsthemen vertraut gemacht, so z. B. mit der Kampagne „Elliot le pilote“ für Sechs- bis Zehnjährige.

 

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