2003-2013

 

Am 30. Juni 2013 arbeiteten 22 309 Grenzpendler aus Frankreich in den beiden deutschen Bundesländern. Unter den saarländischen Landkreisen übt der Regionalverband Saarbrücken die größte Anziehungskraft auf die Grenzgänger aus (58,0%, 10 254 Personen), gefolgt von den Landkreisen Saarlouis (21,3%) und Saarpfalz (14,4%).

Die Anzahl der Grenzgänger in Richtung der beiden deutschen Bundesländer ist während des letzten Jahrzehnts zurückgegangen. Dieser Rückgang, der alle saarländischen Landkreise betrifft, ist zum einen durch die Schwierigkeiten der saarländischen Industrie, vor allem der Automobilindustrie, bedingt, andererseits aber auch dadurch, dass die jungen Generationen in Lothringen die deutsche Sprache immer weniger beherrschen1.

Allerdings hat die positive Entwicklung der Anzahl atypischer Grenzpendler aus Frankreich den Rückgang der Einpendlerströme abgeschwächt. Ein Drittel der in Rheinland-Pfalz und dem Saarland arbeitenden Grenzpendler besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit. Grund hierfür sind die vorteilhaften Immobilienpreise auf französischer Seite, welche die Deutschen dazu veranlasst haben, in die Gebiete Moselle-Est umzuziehen und gleichzeitig weiterhin in ihrem Ursprungsland zu arbeiten1.

Die in den deutschen Bundesländern beschäftigten Berufspendler sind verhältnismäßig weniger qualifiziert als die in Luxemburg arbeitenden Grenzgänger. Lediglich 5 bis 6% der Einpendler verfügen über einen Hochschulabschluss. Die Anzahl der Personen ohne Berufsabschluss ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen, während die Anzahl der Hochschulabsolventen stark gestiegen ist, auch wenn ihre Zahl relativ niedrig bleibt2.

In Bezug auf die Aufteilung der Berufspendler nach Wirtschaftsbereichen ist festzustellen, dass die große Mehrzahl der Grenzpendler in den deutschen Bundesländern in der verarbeitenden Industrie arbeitet (Saarland: 45,5%). Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass das Wirtschaftsgefüges dieser Länder, vor allem des Saarlandes, lange Zeit durch die Industrie und vor allem die starke Präsenz des Automobilsektors und all seiner Zulieferaktivitäten im Mechanik- und Elektronikbereich geprägt war. Allerdings hat in den letzten Jahren eine Verschiebung der grenzüberschreitenden Beschäftigung hin zum tertiären Sektor stattgefunden1.

  1. Rachid Belkacem et Isabelle Pigeron-Piroth (2012): Les travailleurs frontaliers au sein de la Grande Région Saar-Lor-Lux. Dans: Le travail frontalier au sein de la Grande Région Saar-Lor-Lux. Pratiques, enjeux et perspectives (sous la direction de Rachid Belkacem et Isabelle Pigeron-Piroth, 2012)
  2. IBA/OIE (2012): Die Arbeitsmarktsituation in der Großregion. 8. Bericht der Interregionalen Arbeitsmarktbeobachtungsstelle an den 13. Gipfel der Exekutive der Großregion

 

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