2009-2017

 

Die Karte entstammt einer Zusammenarbeit zwischen dem GIS-GR und der Interregionalen Arbeitsmarktbeobachtungsstelle (IBA) der Großregion. Sie ist Teil des Berichts zur Arbeitsmarktsituation 2017/2018 in der Großregion, welcher die IBA für den Gipfel der Großregion erstellt hat.

Auspendlerstrom aus Rheinland-Pfalz nach Luxemburg nimmt langsam zu

Aufgrund der geografischen Lage weist Rheinland-Pfalz traditionell ein vergleichsweise hohes Auspendleraufkommen in Richtung Luxemburg auf. Knapp 32.500 Personen pendelten 2017 aus Rheinland-Pfalz nach Luxemburg an ihren Arbeitsplatz. Die Grenzgänger aus Rheinland-Pfalz machten damit mehr als drei Viertel aller aus Deutschland kommenden Luxemburg-Pendler aus. Die Gründe für das Pendeln liegen im Zusammenspiel von Arbeitsplatzangebot und -nachfrage sowie im attraktiven Einkommensniveau beim luxemburgischen Nachbarn. Aber es gilt auch Zuzüge zu berücksichtigen: so ist bekannt, dass Grenzgänger, die aus weiter entfernten deutschen Bundesländern stammen, aufgrund der im Vergleich zu Luxemburg niedrigen Immobilienpreise oftmals ihren ersten Wohnsitz unmittelbar an der luxemburgischen Grenze wählen. Der Anteil dieser Grenzgängergruppe kann nicht ausgewiesen werden, jedoch haben sie vermutlich wesentlich zum Anstieg der Luxemburg-Pendler aus Rheinland-Pfalz beigetragen.

Seit dem Jahr 2009 hat der Grenzgängerstrom aus Rheinland-Pfalz um über 20% (+6.140 Personen) zugelegt. Vor allem zwischen 2003 und 2008 hatte sich die Zahl der rheinland-pfälzischen Luxemburg-Pendler mit jährlichen Veränderungsquoten zwischen 7% und 11% um insgesamt ca. drei Fünftel (61%) erhöht. Diese Dynamik brach im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise spürbar ein: Der Strom stieg zwischen 2009 und 2010 lediglich um 1,8% bzw. um 480 Grenzgänger an. Im Folgezeitraum zeigte sich ein kontinuierlicher positiver Trend mit jährlichen Veränderungsraten von 1,6 bis 3,8 %. Zwischen 2016 und 2017 stieg die Zahl der in Rheinland-Pfalz lebenden und in Luxemburg arbeitenden Grenzbewohner um 840 Personen.

Luxemburg-Pendler wohnen zu über 90% in der Grenzregion um Trier

Das Einzugsgebiet der rheinland-pfälzischen Grenzgänger nach Luxemburg konzentriert sich auf die Region Trier, in der nahezu alle Auspendler (ca. 93%) ansässig sind. Damit verbunden sind nicht nur infrastrukturelle Herausforderungen, ebenso hat die Region Trier – ähnlich wie Lothringen – innerhalb von Rheinland-Pfalz in den vergangenen Jahren weit überdurchschnittliche Einkommenszuwächse verzeichnet, die weitgehend auf die dort ansässigen Grenzgänger zurückzuführen sind. Die vertiefende Betrachtung der Wohnorte der Grenzgänger macht die Bedeutung von drei grenznahen Kreisen für den luxemburgischen Arbeitsmarkt deutlich: 42,5% der rheinland-pfälzischen Auspendler lebten im Kreis Trier-Saarburg, über ein Viertel (27%) entfiel auf den Eifelkreis Bitburg-Prüm und schließlich wohnten 23% in der kreisfreien Stadt Trier.

Zuwächse der letzten Jahre konzentrieren sich ebenfalls in Grenznähe

In Rheinland-Pfalz insgesamt ist die Zahl der Auspendler zwischen 2009 und 2017 stark um 23% oder 6.140 Personen gestiegen; die Zuwächse konzentrieren sich aber auf die drei oben bereits genannten grenznahen Kreise (+6.000).
 

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