Ökologischer Zustand/Potenzial der Oberflächenwasserkörper

Die Karte entsammt einer Zusammenarbeit zwischen dem GIS-GR und dem Institut de Gestion de l'Environnement et d'Aménagement du Territoire (IGEAT) der Freien Universität Brüssel. Sie ist Teil des Themenhefts "Umwelt und Energie", das durch das IGEAT im Rahmen der Raumanalyse für das Raumentwicklungskonzept der Großregion (REKGR) erstellt wurde.

Zwei europäische Richtlinien bezüglich des Wassermanagements sind in Kraft: die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), die dazu verpflichtet, einen guten Zustand des Oberflächen- und Grundwassers zu erreichen, und die Richtlinie Überschwemmung, die darauf abzielt, das Überschwemmungsrisiko herabzusetzen. Für ihre Umsetzung stützen sich die beiden Richtlinien auf die Flussgebietseinheiten. Die Gewässer der Großregion gehören hauptsächlich zu den Flussgebietseinheiten des Rheins, der Mosel, der Saar sowie der Maas.


Der Zustand der Gewässe
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Die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) 2000/60/EG gibt einen Rahmen für eine gemeinschaftliche Wasserpolitik. Ihr Hauptziel ist: (1) ein guter ökologischer Zustand (oder ökologisches Potenzial im Fall der künstlichen oder stark veränderten Gewässer) und ein guter chemischer Zustand der Oberflächengewässer; (2) ein guter chemischer und quantitativer Zustand der Grundwasserkörper.

Pro Flussgebietseinheit werden Bewirtschaftungspläne erstellt, mit den Maßnahmen, in denen die Maßnahmen festgelegt sind, die zur Erreichung des erforderlichen guten Zustands durchzuführen sind. Die auf der inter-nationalen und nationalen/regionalen Ebene (detaillierte Deklination für die jeweiligen Zwischeneinzugsbereiche) erstellten BEwirtschaftungspläne werden alle 6 Jahre überprüft. Ein erster Zyklus umfasste den Zeitraum 2009-2015. Der zweite Zyklus, der derzeit in Kraft ist (2016-2021), legt die Ziele für 2021 fest.

 

Bedeutende Unterschiede in der Qualität der Oberflächenwasser in der Großregion

In diesem Heft wird nur der ökologische Zustand beschrieben. In der Tat is es schwierig, den chemischen Zustand der Oberflächengewässer wiederzugeben. Denn aufgrund der im Jahr 2014 erfolgten Änderungen der Richtlinie bezüglich der Liste der Substanzen und Normen für die Umweltqualität sind die Daten, die bei der Auswertung berücksichtigt werden müssen, schwer zu vergleichen. Das rührt daher, dass die 2014 erfolgten Änderungen von jedem/jeder der Staaten/Regionen anders integriert wurden.

Laut den ersten Bewirtschaftungsplänen wurde nur einem Viertel der gesamten Oberflächengewässer auf dem Gebiet der Großregion ein guter/sehr guter Zustand bescheinigt, was auf eine beunruhigende Situation in puncto Wasserqualität hinweist.

Die Wallonie weist mit 41% Oberflächengewässer in gutem/sehr gutem Zustand die besten Ergebnisse vor. Rheinland-Pfalz und Lothringen nehmen im großregionalen Vergleich eine Zwischenposition eine, wobei der gute/sehr gute Zustand ihrer Gewässer 27% respektive 19% beträgt. Im Saarland und in Luxemburg erreichen nur 7% bzw.  3% der Gewässer einen guten ökologischen Zustand auf (und keins einen sehr guten Zustand).

Die Gewässer im guten/sehr gutem Zustand findet man hauptsachlich in den wenig bewohnten Forst- Gründlandgebieten (Süden und Osten der Wallonie, Mittelgebirge von Rheinland-Pfalz, das Bergmassiv der Vogesen, Departement Meuse).

Die Zonen der intensiven Landwirtschaft und des Weinbaus (Einbringung von Dünger und Pestiziden, Gülle) und die Gebiete mit einer starken Verstädterung (ungenügend gereinigtes Wasser, Abfluss des verschmutzten Wassers auf den versiegelten Bodenbelägen) zeigen demgegenüber die schlechtesten Ergebnisse: der Norden der Wallonie, das Rheintal, die verstädterte Achse der Mosel und die landwirtschaftlichen Hochebenen in Lothringen. Im Saarland und in Luxemburg sind Probleme in Bezug auf Nährstoffkonzentrationen, organische Verschmutzung und hydromorphologische Defizite fast überall vorhanden.

Methodische Unterschiede bei der Bewertung des ökologischen Zustands der Oberflächengewässer erklären teilweise die unterschiedlichen Ergebnisse zwischen den Teilgebieten der Großregion.

 

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