Ramsar-Gebiete 2022

 

Das 1971 geschlossene Übereinkommen über Feuchtgebiete ist ein zwischenstaatliches Übereinkommen (keine Schutzkategorie mit rechtlicher Handhabe), dessen Aufgabe „die Erhaltung und wohlausgewogene Nutzung aller Feuchtgebiete durch lokale, regionale und nationale Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit als Beitrag zur Erreichung einer nachhaltigen Entwicklung auf der ganzen Welt“ ist und eines der ältesten internationalen Vertragswerke zum Naturschutz darstellt.

Feuchtgebiete gehören zu den vielfältigsten und produktivsten Lebensräumen und sind von großer Bedeutung für die Avifauna. Darüber hinaus dienen sie als Grundwasserfilter, Überschwemmungsschutz und Kohlenstoffsenke. Bedroht sind Feuchtgebiete v.a. durch Trockenlegung und Landumwandlung, Entnahme von Wasser und anderen natürlichen Ressourcen, Infrastrukturentwicklung und Belastung durch Nähr- und Schadstoffe, die Ausbreitung invasiver Arten und die Folgen des Klimawandels.

Die im Abkommen weit gefasste Bezeichnung „Feuchtgebiete“ umfasst neben natürlichen Feuchtzonen wie Seen, Flüsse, Sümpfe, Marschen, feuchte Grasländer, Moore, Oasen, Mündungsgebiete, Deltas, Gezeiten- und küstennahe Zonen, Mangroven und Korallenriffe auch künstlich angelegte Flächen wie Fischteiche, Reisfelder, Stauseen und Salzgewinnungsanlagen.

Im Rahmen des Abkommens verpflichten sich die Vertragsparteien:

  • sich für eine rationelle Nutzung all ihrer Feuchtgebiete einzusetzen;
  • die geeigneten Feuchtgebiete auf der Liste der Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung (die “Ramsar-Liste”) aufzunehmen und ihr gutes Management zu gewährleisten;
  • auf internationaler Ebene in grenzüberschreitenden Feuchtgebieten, in gemeinsamen Feuchtgebietssystemen und für die gemeinsamen Arten zusammenzuarbeiten;
  • die Verpflichtungen zu erfüllen.

Kennzahlen und Datenquellen:

  • Anzahl Gebiete in der Großregion: 8 (davon ein grenzüberschreitendes Gebiet)
  • Fläche: 679 km²
  • Anteil an der Fläche der Großregion: 1,0%
  • Datenquellen: Ramsar Convention Secretariat, Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz, Muséum national d'Histoire naturelle (FR).

 

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