2016

 

Die Karte entsammt einer Zusammenarbeit zwischen dem GIS-GR und dem Luxembourg Institute of Socio-Economic Research (LISER). Sie ist Teil des Themenhefts "Demographische Dynamik und damit verbundene räumliche Erfordernisse", das durch das LISER im Rahmen der Raumanalyse für das Raumentwicklungskonzept der Großregion (REKGR) erstellt wurde.

Die Großregion: ein polyzentrischer grenzüberschreitender Raum

Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte der Großregion beträgt 177 Einw./km², und liegt damit über dem europäischen Durchschnitt (114 Einwohner/km²). Der überwiegende Teil des Territoriums, das sich aus ländlichen, Wald- oder Berggebieten zusammensetzt, hat eine Dichte von weniger als 70 Einwohnern/km². Die Gebiete mit mittleren und hohen (mehr als 400 Einw./km²) Bevölkerungsdichten bestehen ihrerseits aus einem Netzwerk von kleinen Städten und Ballungszentren mit ihren Ausdehnungen in den umliegenden Vororte. Die Großregion zählt etwa ein Dutzend Ballungsräume mit mehr als 100.000 Einwohnern. Innerhalb von Europa befindet sich die Großregion im Herzen der europäischen Achse, eines dicht besiedelten und stark urbanisierten Gebiets, das sich ungefähr von London bis Mailand erstreckt. Sie befindet sich hier jedoch eher am Rand der aus politischer, wirtschaftlicher und kultureller Sicht besonders wichtigen und dynamischen Ballungsräume.

Aus morphologischer Sicht betrachtet zeigt die Karte die polyzentrische räumliche Struktur der Großregion, die durch starke Kontraste gekennzeichnet ist. Einerseits besitzen bestimmte Teilgebiete einen starken ländlichen Charakter (belgische und luxemburgische Ardennen, Eifel, Vogesen), andererseits gibt es vier ausgeprägte städtische Gebiete: der der östliche Teil von Rheinland-Pfalz (Ludwigshafen, Mainz und Koblenz), der wallonische Stadtkorridor (von Mons bis Lüttich), das Sarre-Moselle Est Gebiet, bestehend aus dem Saarland und den lothringischen Grenzregionen von Saargemünd und Forbach, und schließlich der Metropolraum Lothringen-Luxemburg rund um das Sillon lorrain (Nancy-Metz-Thionville) und Luxemburg – wozu auch das Arrondissement Arlon und das Stadtgebiet von Trier gehören. Die räumliche Zersplitterung dieser urbanen Gebiete wirft die Frage nach der Artikulation und den Wechselbeziehungen zwischen diesen verschiedenen Lebensräumen auf. Während sich die beiden ersten städtischen Gebiete hauptsächlich auf die Metropolregion Brüssel bzw. auf die rheinischen Metropolen ausrichten, nur die letzten beiden städtischen Gebiete haben eine grenzüberschreitende Dimension. Dies wird durch die auf beiden Seiten der Grenze bestehenden funktionellen Wechselwirkungen hervorgehoben, insbesondere im Bereich der grenzüberschreitenden Beschäftigung. Diese beiden städtischen Gebiete besitzen jedoch weder eine kritische Masse noch ein wirtschaftliches Gewicht, die ausreichen würden, um sich als führende Metropole auf der europäischen Ebene zu behaupten. Um diesem Mangel an internationaler Bedeutung entgegenzuwirken, wurde seit 2008 das politische Projekt "Grenzüberschreitende Polyzentrische Metropolregion" (GPMR) ausgearbeitet.

 

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