Durchschnitt 2013-2017

 

Die Karte entsammt einer Zusammenarbeit zwischen dem GIS-GR und dem Centre de Recherche sur la Ville, le Territoire et le Milieu rural (LEPUR) der Universität Lüttich . Sie ist Teil des Themenhefts "Wirtschaftliche Entwicklung", das durch das LEPUR im Rahmen der Raumanalyse für das Raumentwicklungskonzept der Großregion (REKGR) erstellt wurde.

 

Verteilung der Arbeitskräfte mit einem sehr niedrigen Bildungsniveau

Das zweite Ziel der EU 2020 Strategie in punkto Bildung ist eine Verringerung des Anteiles an Jugendlichen, die die Schul- und Ausbildungssysteme vorzeitig verlassen. Die EU möchte, dass der Anteil der 18- bis 24-Jährigen, deren Bildungsniveau bestenfalls die Sekundarstufe I nicht überschreitet und die sich nicht in der allgemeinen oder beruflichen Bildung befinden, bis 2020 unter 10 % liegt. Im Jahr 2008 betrug der Durchschnitt für die EU27 14,7%. Diese sank 2016 auf 10,7%.

Um die Gesamtheit der Teilgebiete mit den Eurostat Daten auf der Ebene NUTS2 abzudecken, wurde für diesen Indikator ein mittlerer Wert für die Periode 2013-2017 errechnet. Zwei der fünf Teilgebiete der Großregion haben das für 2020 gesteckte Ziel schon erreicht: das Großherzogtum (3,9%) und Lothringen (9,1%). Dadurch weist Lothringen den selben Wert auf wie Frankreich insgesamt. Die bevölkerungsärmsten wallonischen Provinzen haben dieses Ziel ebenfalls schon erreicht: Wallonisch-Brabant (8,7%) und Belgisch-Luxemburg (9,7%). Die Provinz Namur nähert sich diesem Ziel (10,6%). Die Wallonie ist insgesamt jedoch immer noch weit vom gesteckten Ziel entfernt (12,3%). In den Provinzen Lüttich und Hennegau ist die Rate der Schulabbrecher nach wie vor hoch (13,7 bzw. 14,6%). Diese starke Präsenz von sehr gering qualifizierten jungen Menschen in den beiden großen Ballungsräumen der Wallonie ist ein großes Hindernis für den wirtschaftlichen Aufschwung. Sie ist eine der Hauptursachen für die hohe Arbeitslosigkeit in den Großstädten. Sie ist auch eine der Hauptursachen für die hohe Arbeitslosenquote, die diese großen Ballungsgebiete kennzeichnet.

In Saarland und Rheinland-Pfalz liegt der Anteil der 18- bis 24-Jährigen, deren Bildungsgrad die Sekundarstufe I nicht übersteigt und die keine weitere Ausbildung absolvieren, mit 11,9 % bzw. 12,0 % knapp unter dem wallonischen Durchschnitt insgesamt, und somit fast 2 % höher als in Deutschland insgesamt (10,0 %).

Der hohe Anteil an Jugendlichen, die die Schul- und Ausbildung-Systeme vorzeitig verlassen haben, ist paradox, wenn man bedenkt, dass diese beiden Bundesländer den Teil der Großregion mit der niedrigsten Arbeitslosenquote ausmachen. Dank der dualen Ausbildung integrieren sich selbst wenig qualifizierte Jugendliche, angesichts des großen Bedarfs an Arbeitskräften in diesen Bundesländern und den angrenzenden Gebieten, dort schnell in den Arbeitsmarkt. Dieser schnelle Einstieg in das Berufsleben regt kaum Jugendliche an, ihre schulische Ausbildung fortzusetzen. In Rheinland-Pfalz, erreicht dieser Indikator einen Mindestwert in der Gegend von Trier (11,6%), während er in der Gegend von Rheinhessen-Pfalz (12,1%) und in der Gegend von Koblenz (12,6%) am höchsten ist.

 

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