
Die Karte stellt die Naturparke in der Großregion dar. Dabei wird zwischen 4 Kategorien von Naturparken unterschieden:
- Die Mitglieder des „Netzwerks der Naturparke der Großregion (NNG)“
- Die strategischen Partner des Netzwerks
- Die anderen Naturparke der Großregion
- Die in Planung befindlichen Naturparke
Die Naturparke stellen wichtige Akteure im ländlichen Raum dar. Sie verfolgen sowohl in ihren Zielen als auch in ihrer Arbeitsweise einen integrativen Ansatz, indem sie die lokalen Initiativen zusammenführen (horizontale Koordination) und eine Plattform der Kooperation mit staatlichen oder regionalen Akteuren bilden, um so die Interessen von Staaten und Gebietskörperschaften in Einklang bringen zu können (vertikale Koordination).
Die Ausgangssituation für eine Aufwertung der Naturparke innerhalb der Großregion ist günstig, denn jede Partnergebietseinheit der Großregion verfügt tatsächlich über einen oder mehrere Naturparke und der Großteil dieser Parke liegt an der Grenze eines oder sogar mehrerer Partnergebietseinheiten, was den grenzüberschreitenden Charakter noch verstärkt.
Im Übrigen wurde die Bedeutung der Naturparke für die Entwicklung der Großregion bereits im Rahmen des e-Bird-Projekts „Ausweisung von Natur- und Regionalparken - Konsequenzen für die Entwicklung des Raumes“ aufgezeigt, das im Jahr 2007 durch die Partnergebietseinheiten der Großregion und auf der Grundlage eines Mandats des 7. Gipfels der Großregion realisiert wurde. Die Studie zeigt, dass es kaum ein anderes Instrument zur Raumentwicklung und -planung gibt, das für die Großregion von so großer Bedeutung ist wie die Naturparke. Zum einen, weil sie einen bedeutenden Teil der Partnerregionen bedecken (in 2015: 15% in Lothringen, 30% in Luxemburg, 32% in Rheinland-Pfalz, 44% im Saarland und 23% in der Wallonie). Zum anderen, weil sie die Aspekte des Umweltschutzes und der Anforderungen an eine nachhaltige regionale Entwicklung in sich vereinen.
In diesem Zusammenhang stellt die Vernetzung der Naturparke in der Großregion einen weiteren Schritt im Hinblick auf die Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in diesem Bereich dar. So wurde im November 2008 im Rahmen des grenzüberschreitenden INTERREG IVA Großregion-Programms das Projekt „Netzwerk der Naturparke" zwischen den folgenden Partnern vereinbart: in Luxemburg, die Naturparke Obersauer (Projektträger) und Our, in Wallonien (Belgien), die Naturparke Vallée de l’Attert, Haute-Sûre Forêt d’Anlier, Deux Ourthes und Hohes Venn-Eifel, in Deutschland die Naturparke Nordeifel (Teilgebiet Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen) und in Lothringen der Parc Naturel Régional de Lorraine.
Ziel des Netzwerks ist es, die Naturparke als Akteur der Gestaltung der Großregion zu stärken und insbesondere ein Werkzeug für die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklungspolitik im Dienste aller Bürger zu sein. Das Netzwerk soll im Bereich der wirtschaftlichen Entwicklung, des Umweltschutzes und des sozialen Zusammenhalts tätig sein.
Schließlich bleibt festzuhalten, dass die Naturparke Pfälzerwald und Ballons des Vosges das erste grenzüberschreitende Biosphärenreservat in Europa bilden, das 1998 durch die UNESCO anerkannt wurde.